Pfarrer Christoph Bunck


Pfarrer Christoph Bunck

Von der Berliner Missionsgesellschaft wurde zum 100. Jahrestag der Evangeliumsverkündigung in Südtanzania ein Sonderdruck veröffentlicht. Hier einige Auszüge aus diesem Bericht:

Herr Pfarrer Christoph Bunk war Teilnehmer der Expedition unter Merensky 1891 nach Deutsch-Ostafrika ( DOA ). 
Er wurde am 8. Juni 1892 in Wangemannshöh durch Superintendent Merensky ordiniert. 
Heirat am 9. Juni 1897 ebendort. Seine Frau ist bereits im März 1898 dort gestorben. Wangemannshöh wurde danach aufgegeben und einige Kilometer nördlich und höher in den Bergen als Neuwangemannshöh neu gegründet. 

Bunk wurde 1900 nach Ubena versetzt und blieb bis zum 1. Weltkrieg in DOA.

1904 wurde die Missionsstation von Mufindi nach Emmaberg verlegt und dort von Pfarrer Christoph Bunck, einem der ersten Missionare in Deutsch-Ostafrika eingerichtet. Herr Bunck wählte als Gründungsname des Ortes und der Missionsstation den Namen seiner Schwiegermutter .

Herr Pfarrer Bunck wurde am 14.9.1864 in Borstel Kreis Stendal geboren.
(Es gibt einige Veröffentlichungen, in denen von Herr Christoph Bunk berichtet wird. Also ohne "c". Durch den Ahnenpass der Familie Bunck steht fest, dass die richtige Schreibweise mit "C" ist!! 
Ob mit oder ohne C, es handelt sich immer um Herrn Pfarrer Christoph Bunck aus Borstel!!

Herr Pfarrer Bunck wirkte bis zum Ende des 1. Weltkriegs in Afrika.

In Borstel fand Herr Pfarrer Bunck im Jahr 1939 seine letzte Ruhe. 
Er verstarb am 25. Dez. 1939.

Die Enkelin von Herrn Pfarrer Bunck, Frau Brigitte Kintscher geb. Bunck teilte uns noch folgende Informationen über ihre Großeltern mit:

" Vor seiner Eheschließung baute unser Großvater in Emmaberg eine Kirche und ein Haus. Das Baumaterial wurde hauptsächlich aus dem gewonnen, was das Land hergab. Die Ziegel  für den Bau der Kirche wurden unter seiner Anleitung von Einheimischen selbst gebrannt. 

Am 5.4.1902 heiratete er die Berliner Kaufmannstochter Gertrud Albrecht (geb. 3.11.1881). Zu Ehren seiner Schwiegermutter, hat Herr Pfarrer Christoph Bunck die neu gegründete Missionsstation Emmaberg genannt. Die Schwiegermutter hieß Klara EMMA Albrecht geb. Bieber und wurde am 25. 11. 1859 in Berlin geboren. Sie heiratete am 13. 9. 1879 in Berlin. Die Familie Albrecht war eine wohlhabende Kaufmannsfamilie in Berlin. Man kann sich vorstellen, dass die Mutter ihre Tochter nur schweren Herzens in den "Busch" geschickt hat, und sie wird es sicher gewesen sein, die ihre Tochter und somit die Missionsstation unterstützt hat.

Nach den Überlieferungen ging unsere Großmutter unter völlig falschen Vorstellungen nach Afrika. So wird berichtet, sie habe die Reise mit 5 Abendkleidern angetreten. Als sie dann in Emmaberg ankam, hatten die Gemeindemitglieder die Familie Bunck besonders geehrt:
Das Haus wurde gegen Sandflöhe präpariert: Alle Wände wurden mit frischem Kuhdung ausgestrichen!! 


Unsere Großeltern  hatten 5 Kinder Lothar (Geburtsjahr ?), Hans-Günther (1906),  Hildegard (1907), Wolfgang (1909)  und Horst (1911). Hans-Günther, mein Vater,  wurde in Berlin geboren. Die anderen 4 Geschwister kamen in Mufindi zur Welt. Aufgewachsen sind alle Kinder in Emmaberg. 
Nach uns vorliegenden Überlieferungen ist es unseren Großeltern möglich gewesen, einen beträchtlichen Besitz in Emmaberg aufzubauen. Leider mussten Sie alles in Emmaberg zurück lassen. Mein Vater (Dr. med. Hans-Günther Bunck) hat immer davon berichtet, dass der Verwalter des Besitzes in einem Brief den genauen Viehbestand mitgeteilt hat. Der Brief soll mit dem Satz geendet haben: Und wenn Du mal nach Berlin kommst, dann grüße den Deutschen Kaiser von mir. Dieser Brief ist leider in den Nachkriegswirren verloren gegangen"

Soweit die Erinnerungen von Frau Brigitte Kintscher.

Herzlichen Dank an Familie Kintscher für die Informationen und die Bilder. 
Natürlich werden wir alle weiteren Informationen über die Familie Bunck und ihr Wirken in Afrika im Internet veröffentlichen. Wir freuen uns schon sehr auf die nächsten Berichte und Fakten.



Pfarrer Christoph Bunck


Gertrud und Christoph Bunck



Familie Kintscher mit Dekan Masawa aus Makambako bei einem Treffen in München im Sommer 2005.
Frau Brigitte Kintscher (geb. Bunck) ist die Enkelin vom Gründer der Missionsstation Emmaberg.

Die folgenden Bilder wurden uns von Familie Kintscher überlassen. 
Es sind Ablichtungen aus dem Archiv der Berliner Mission. Die ersten 3 Bilder zeigen Skizzen zur Verhandlung der Landkommission für den Stationsbezirk Iringa von Emmaberg aus dem Jahr 1908.

Die 4 folgenden Blätter zeigen einen Fragebogen über die Schulen für die Eingeborenen in den deutschen Kolonien für die Zentralstelle des Hamburgischen Kolonialinstituts. (Stand 1.6.1911)

   


Hier finden Sie weitere Veröffentlichungen über Herrn Pfarrer Christoph Bunck: 
100 Jahre Evangeliumsverkündigung in Südtanzania 1891 -1991
von Herrn Pfarrer i.R. Christoph Sehmsdorf
Herausgegeben vom Ökumenisch-Missionarischen Zentrum / Berliner Missionsgesellschaft

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